Meine (Welt)Reisen


Meine (Welt)Reisen - Berichte und Erfahrungen

05.05.2012

"Schlaflos in Seattle"

Vier Übernachtungen hatte ich in der größten Stadt im Nordwesten der USA - Seattle.
Die Anreise in das "Geheiligte Land" war dabei der erste Höhepunkt. An der Grenze mussten alle Passagiere und sämtliches Gepäck raus aus dem Bus. Bei der Kontrolle wurde mir dann gesagt, dass mein ESTA Visum wertlos ist, da es nur für die Einreise über den Luft- und Seeweg gilt. So musste ich für 6$ nochmals ein Visum für 90 Tage beantragen. Nach über einer Stunde Aufenthalt in der Grenzstation gings dann in Richtung Seattle. Die Reisezeit betrug wie erwartet circa 5 Stunden.
Mein Hostel lag von der Downtown etwa 20min Busfahrt entfernt. Ich hatte es extra wegen den vielversprechenden Fotos im Internet vorgebucht. Diese haben sich auch bestätigt. Ich konnte 4 Nächte in einem sehr sauberen und ruhigen Hostel verbringen. Ich hatte sogar ein 4-Bett Raum für mich alleine, da die Ferien erst nächsten Monat beginnen und deshalb zur Zeit kein großer Ansturm herrscht.

Gesehen habe ich während meines Aufenthalts die wichtigsten Sehenswürdigkeiten:

Das Markenzeichen von Seattle: Die Space Needle

Das erste Starbucks Cafe von 1971


Den Pike Place Market
Das Museum of Flight mit der Concorde ...
... der allerersten Boeing 747 (Prototype). Die wichtigste Produktionsstätte von Boeing liegt in Everett (50km nördlich von Seattle). Bis 2001 war Seattle der Hauptsitz von Boeing ...
... und der Air Force One, mit der John F. Kennedy geflogen ist


Nach meinem Besuch im Museum of Flight nahm ich den Bus zu den beiden Stadien. Da riesige Menschenmassen zum Fußballstadion strömten, erkundigte ich mich welches Spiel stattfindet. Die Seattle Sounders spielten gegen den LA Galaxy. Dort spielt momentan David Beckham um den Fußball in Amerika populärer zu machen.
Am Eingang kaufte ich in letzter Minute ein Saisonticket von einer Frau, die ihre Ticket dringend loswerden wollte. Mein Sitzplatz war in zweiter Reihe. Der reguläre Preis liegt dafür über 100$. Ich ergatterte es für 35$. Zu sehen bekam ich ein verhältnismäßig volles Stadium mit 39000 Zuschauern, ein attraktives, temporeiches Spiel und 2 Tore.

Das "CenturyLink Field" Stadium
Die Seattle Sounders gewannen verdient. Beckham bekam ich leider nicht zu sehen, da er mit der englischen Nationalmannschaft unterwegs war. Dafür sah ich Landon Donovan, der vor 2 Jahren beim FC Bayern gespielt hat. Die anderen Spieler waren mir unbekannt. Die Leute mit denen ich gesprochen habe wussten über die europäischen Ligen recht gut bescheid. Sie sagten mir außerdem, dass Fußball von Jahr zu Jahr immer bekannter wird. Baseball ist einfach zu langweilig. Das begreifen die Amerikaner auch immer mehr.

Am Freitag, den 4.5. ging es auf Bainbridge Island, welche mit der Fähre 35min von Seattle entfernt ist
Columbia Building (Höchstes Gebäude mit Aussichtsplattform)
Nach 4 Tagen kann man behaupten Seattle gesehen zu haben. Wenn auch nur grob. Im Großen und Ganzen eine typisch amerikanische Stadt. Viele sagen, Seattle sei so ziemlich das gleiche wie Vancouver. Neben der direkten Lage zum Wasser und den 9 Monaten Regen haben sie auch größtenteils recht. Ich persönlich meine beide Städte besitzen einen völlig anderen Charakter. So sieht man zum Beispiel anstelle der unzähligen Asiaten in Vancouver, Afroamerikaner auf den Straßen. Auch die Downtown in Seattle wirkt nicht so kühl und abstoßend. In Vancouver ist speziell die Innenstadt "zu perfekt" um wahr zu sein. Seattle ist da authentischer.


Ob ich in Seattle leben würde? - Nein. Der viele Regen wäre sicher der Hauptgrund. Doch ich muss zugeben, dass ich ziemlich Glück mit dem Wetter hatte.